1966

Geschehen

Das zentrale Ereignis im Jahr 1966 ist der 1. Internationale Wolf-Hirth Gedächtnis Sternflug, der am 6. und 7. August stattfindet und zu Ehren des 1959 bei einem Unfall nahe des Dettinger Fluggeländes tödlich verunglückten Segelflugpioniers ausgerichtet wird. Die Wettbewerbsform soll möglichst viele Flugzeuge an die Teck bringen. Gewertet wird dabei sowohl die am Anflugtag zurückgelegte Flugstrecke als auch die Anzahl erfolgter Landungen auf anderen Fluggeländen. Da das Segelfluggelände nicht für Motorflugzeuge zugelassen ist, landen diese am benachbarten Sonderlandeplatz Nabern. 35 Motorflugzeuge und Motorsegler finden den Weg dorthin, 7 Segelflugzeuge landen auf dem Gelände in Dettingen. Die Teilnehmer kommen aus dem Inland sowie aus der Schweiz, aus Österreich und Frankreich. Die Wertung erfolgt in mehreren an den Flugleistungen der beteiligten Flugzeuge orientierten Klassen. Am Samstagabend findet ein Sommernachtsfest in der vollbesetzten Flughalle statt. Am Sonntagmorgen erfolgt dann im Rahmen einer Gedenkfeier die feierliche Enthüllung des Gedenksteines zu Ehren Wolf Hirths und aller bei der Ausübung ihres Hobbies ums Leben gekommene Segelflugpiloten unterhalb des Hörnles. Der Vorsitzende Willi Jauch kann zahlreiche Ehrengäste, darunter die Witwe Clara Hirth, Landrat Dr. Schaude, DAeC Vizepräsident Schröder, BWLV-Präsident Schäfer und Staatssekretär a.D. Dr. Adalbert Seifritz begrüßen. Die Enthüllung des Steins wird von Dr. Knapp, Präsidiumsmitglied des BWLV vorgenommen; die Inschrift lautet : "Wolf Hirth und seinen Kameraden von der Teck". Nach der Gedenkfeier geht es zum gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Hirsch in Nabern. Die Veranstaltung findet dann mit der Eröffnung einer Gedächtnisausstellung über das Wirken und Leben von Wolf Hirth im Naberner Rathaus ihren Abschluss. Schon bald danach verläßt das Gros der Teilnehmer des Sternfluges die Teck wieder, um den Heimflug anzutreten.

Die Flugzeugflotte entwickelt sich wie geplant: der Phoebus wird im Frühjahr geliefert und sofort für Leistungsflüge und bei Wettbewerben eingesetzt. Ebenso stößt die vierte Ka-6, eine CR, nach mehrmaliger Verschiebung und Tausch der Lieferpositionen im Frühjahr zur Flotte. Bezahlt werden kann das Flugzeug nur durch Gewährung zinsloser Darlehen durch einige Mitglieder. Etwas ungeplant kommt allerdings die Übernahme eines weiteren Flugzeuges: im Herbst schenkt das Mitglied Rolf Bader, Geschäftsführer der Fa. Radio-Musikhaus Barth aus Stuttgart, der Fliegergruppe seinen seit mehreren Jahren privat betriebenen Geier II gegen eine Spendenbescheinigung; für die Instrumente müssen DM 2.500 bezahlt werden. Der Geier durfte jedoch bereits zuvor von einigen Piloten der Fliegergruppe genutzt werden. 

Bei den sportlichen Leistungen gelingt Karl Fischer erneut ein großer Erfolg: bei den deutschen Segelflugmeisterschaften, die vom 29.5. bis zum 21. 6. erneut  in Roth bei Nürnberg ausgetragen werden, belegt er  mit der K6 E den 3. Platz in der Standardklasse hinter dem neuen deutschen Meister Rudi Lindner und Altmeister Heinz Huth. Neben Karl Fischer tritt auch Erich Hezel mit dem neuen Phoebus in der Standardklasse an. 
Kurz vor den DM wird von der Fliegergruppe Kirchheim der Hahnweide-Wettbewerb ins Leben gerufen und zum ersten Mal durchgeführt. Gestartet wird damals noch an der Winde. Hierfür stellt die Fliegergruppe ihre neue Doppeltrommelwinde zur Erhöhung der Startfrequenz für die Wettbewerbsdauer zur Verfügung. Mit von der Partie als Teilnehmer des Wettbewerbes ist Erich Hezel, der auf dem neuen Phoebus auf Anhieb den 2. Platz belegt. Darüberhinaus landet das Team Karl Bezler und Alfred Mutschler, die sich auf der K6 E abwechseln, auf dem 4. Platz. Die Nachwuchsmannschaft Günther Jauch und Werner Klein auf der Ka 6 CRPe wird 8.  

Die Burschenschaft fliegt ebenfalls relativ häufig und viel. In der ersten Augustwoche findet ein Fluglager auf dem Teck-Gelände mit Beteiligung der Ghibellinia statt. Da die Ka 8, die sich seit 1964 im Eigentum der Burschenschaft befindet, überbelegt ist, dürfen mehrere Mitglider der Buschenschaft die Ka 6 D-8244 mitbenutzen; um bei eventuellen Beschädigungen nicht auf den Reparaturkosten sitzen zu bleiben, muss eine Kaution hinterlegt werden. Die Ka 8 soll im WInter 1966/67 grundüberholt werden. Die Hauptarbeiten sollen dabei durch die Burschenschaft erfolgen; die fachliche Anleitung und Aufsicht erfolgt durch die Fliegerguppe.

Die Sturm- und Drangzeit der Aufbauphase schient zu Ende zu gehen, der Fliegernachwuchs nicht mehr Schlange zu stehen und die Mitgliederzahlen daher zu stagnieren, denn im Ausschuss macht man sich Gedanken zur Nachwuchsförderung und -werbung. So wird angedacht, an einem Sonntag für Interessierte kostenlose Passagierflüge anzubieten, um damit mögliche neue Mitglieder anzuwerben.