Ka 6 CR Pe D-8342

Aufgrund des weiter steigenden Bedarfs an Leistungsflugzeugen einerseites und den sehr guten Erfahrungen mit der ersten Ka 6 andererseits, wird im Sommer 1959 ein weiteres Flugzeug aus der Ka 6 Baureihe, eine Ka 6 CR Pe, bei Alexander Schleicher Flugzeugbau bestellt. Das C in der Typenbezeichnung weist auf die dritte Evolutionsstufe der Baureihe hin, das R sigalisiert ein fest eingebautes Hauptrad und die Buchstabenkombination Pe bedeutet die Ausführung mit einem Pendelhöhenruder, welches gegenüber dem herkömmlichen, gedämpften Ruder Leistungsvorteile verspricht. Der Grundpreis für das Flugzeug - die erste Anfrage richtet sich an das unbespannte und unlackierte Flugzeug - beläuft sich laut Angebot auf DM 7.500, für die Ausführung mit Pendelruder wird ein Mehrpreis von DM 600 aufgerufen. Durch beharrliches Drängen und Nachfragen verkürzt sich der ursprünglich genannte Lierfertermin - sodaß das Flugzeug schon Anfang Februar 1960 zur Auslieferung bereit steht. Der Kaufpreis für das letztendlich doch fertig ab Werk bespannte und lackierte Flugzeug beläuft sich auf DM 9.260. Laut Aufzeichnungen dürfte es sich um das erste Ka 6-Kundenflugzeug handeln, welches mit Pendelruder ausgeliefert wird.

Wie bereits üblich wird das Flugzeug im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Gemeindehalle auf den Namen "Teckpfeil" getauft. Die Taufpatin ist Frau Junger; der Taufspruch lautet:

Himmelan du stolzer Segler
trag Dich der Wolken ziehende Kraft,
lass zurück die Teck wenn’s höher
der bescheidene Hangwind nicht mehr schafft

Hilf vergessen Müh und Sorgen
wenn du der Heimat Hauch durcheilst,
doch bring zurück geborgen,
den der mit Dir dort hat verweilt.

Zu Deinem Start viel Glück mag dich begleiten,
wir alle wollen Dir’n bereiten
und einmütig in Freud und Weil
Dich taufen nun „Teckpfeil“.

Eine besondere Bedeutung erlangt dieses Flugzeug, als Karl Bezler an Pfingsten 1963 damit einen legendären Flug durchführt. Zusammen mit Otto Schäuble und Rudi Lindner, die von der Hahnweide gestartet sind, und die Karl Bezler irgendwann mitten in Frankreich trifft, fliegen die drei Piloten von der Teck bis nach St. Nazaire an der Antlantikküste. Mit 876 km stellen die drei damit den seit 11 Jahren bestehenden Strecken-Weltrekord des Amerikaners Johnson ein.

Bereits Ende1967 wird das Weltrekordflugzeug wieder verkauft, um den ersten Flugzeugen der Kunststoffbauweise, die den Holzflugzeugen leistungsmäßig überlegen sind, Platz zu machen. Käufer des Flugzeugs ist Werner Minberg aus Calw, der für das Flugzeug DM 8.000 bezahlt.

Die Ka-6 wechselt danach mehrfach den Eigentümer und wird ab 2002 von verschiedenen Haltern am Flugplatz Bad Gandersheim betrieben. Nachdem der letzte Eigentümer 2020 die Fliegerei aufgibt, kontaktiert er die Erstbesitzer, die Fliegergruppe Dettingen, und bietet das Flugzeug zum Kauf an. Somit befindet sich dieses Flugzeug seit März 2020 wieder im Besitz der Dettinger Flieger.